Projekt Beschreibung

Hetzjagd

der 26. Fall für Büttner und Hasenkrug

Worum es geht

Als eine junge Doktorandin des Maritimen Campus in Leer tot aufgefunden wird, deutet vieles darauf hin, dass das Motiv für den Mord im Thema ihrer Promotion begründet liegt.

Schnell legen sich die Kommissare David Büttner und Sebastian Hasenkrug auf einen alten Bekannten von Hasenkrug, den Duisburger Privatdetektiv Rolf Viehrig, als Hauptverdächtigen fest. Es beginnt eine Hetzjagd durch Ostfriesland bis hinein ins Ruhrgebiet, denn es gilt, weitere Morde zu verhindern. Viehrig aber ist seinen Verfolgern immer einen Schritt voraus und lehrt die Ermittler, dass nicht immer alles so ist, wie es anfangs scheint.
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Leseprobe

„Er ist weg! Schon wieder! Verfluchte Scheiße!“ Sebastian Hasenkrug stellte eine halbvolle Tasse mit so viel Schwung wieder auf dem Tisch ab, dass der Kaffee über den Rand schwappte und durch die Rillen der Tischplatte auf den Boden tropfte.

„Er muss das Boot gerade erst verlassen haben, der Kaffee ist noch warm. Ich hätte schwören können, dass wir ihn diesmal erwischen.“Hauptkommissar David Büttner, der gemeinsam mit seiner Kollegin Sophie Reimers und zwei weiteren Polizeibeamten an der Pier stehengeblieben war, um dem Gesuchten bei Bedarf den Fluchtweg abschneiden zu können, zuckte ergeben mit den Schultern. Natürlich hatte auch er gehofft, dass sie den Flüchtigen endlich stellen würden, nachdem er sie in Duisburg zum Narren gehalten und es anschließend zwei Tage lang nicht einen Hinweis auf ihn gegeben hatte. Fast schon hatte Büttner gehofft, er sei im Rhein ersoffen, aber das war ein frommer Wunsch geblieben. Insgeheim aber hatte er bereits in dem Moment gewusst, dass er ihnen erneut entwischen würde, als der Anruf mit dem anonymen Hinweis im Kommissariat eingegangen war. Zum einen, weil dieses Katz-und-Maus-Spiel sie bereits seit Tagen auf Trab hielt; zum anderen, weil ihm sein Bauchgefühl an diesem Morgen schon beim Aufstehen gesagt hatte, dass dies ein weiterer beschissener Tag werden würde.

„Die Spurensicherung soll hier alles auseinandernehmen“, trug er einem seiner Kollegen auf. Er bedeutete Sophie Reimers, ihm aufs Schiff zu folgen. Bevor es hier vor Menschen in weißen Schutzanzügen nur so wimmelte, wollte er sich einen Eindruck davon verschaffen, was der Flüchtige zurückgelassen hatte.

Rolf Viehrig. Wenn er diesen Namen nur hörte, bekam Büttner Pickel. Inzwischen fragte er sich, ob Viehrig über magische Kräfte verfügte. Oder wie sonst war es zu erklären, dass der Kerl ihnen immer wieder entwischte?

Büttner ließ seinen Blick durch das Deckshaus schweifen. In der Spüle der massivhölzernen Küchenzeile stapelten sich mehrere Teller und Tassen, über einer Stuhllehne hingen zwei hellblaue, offensichtlich getragene Oberhemden, auf der beigefarbenen, gepolsterten Sitzbank lagen eine zerrupft aussehende Tageszeitung sowie eine dunkelblaue Hose. Selbst über das Steuerrad gehängt fanden sich noch Kleidungsstücke.

Sophie Reimers streifte sich Latexhandschuhe über die Hände und griff in den Kragen eines der Oberhemden. Sie strich über das eingenähte Label und pfiff durch die Zähne. „Der kleidet sich aber edel“, stellte sie fest.

„Wenn Sie mich fragen, dann kleidet der sich wie ein Versicherungsvertreter“, knurrte Büttner. Er war neben einem olivfarbenen Seesack in die Hocke gegangen und begutachtete deren Inhalt. „Ist ’ne Menge Zeug“, stellte er fest. „Sieht fast so aus, als hätte er vorgehabt, sich abzusetzen. Aber anscheinend war ihm das Gepäck zu viel, um es jetzt mitzunehmen.“

Hasenkrug lehnte sich an die Küchenzeile, legte den Kopf in den Nacken und fuhr sich durchs schüttere Haar. „Ich sehe genau vor mir, wie er uns den Mittelfinger entgegenstreckt. Ich schmeiß ’ne Runde Champagner, wenn wir den endlich festgesetzt haben.“

„Mit Kaviarhäppchen oder ohne?“, fragte Büttner, der sich jetzt mit einem Stöhnen wieder aufrichtete. Er rieb sich den Bauch, der ein lautes Knurren von sich gab. „Zeit fürs Mittagessen.“ Als seine Kollegen ihn nun irritiert bis belustigt musterten, fügte er hinzu: „Was denn? Ich sehe nicht ein, warum ich wegen Mister Ich-bin-dann-mal-weg verhungern sollte.“

  • 280 Seiten
  • Deutsch

Moin.

Vielen Dank, dass Sie sich für meine Bücher interessieren.

Ich wünsche gute Unterhaltung!

„Ostfriesland trifft Ruhrgebiet: Duisburg ist auch ohne Schimanski spannend.“

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